Golf-Fragen von der "Weight Watchers" Redaktion
- Wie sind Sie zum Golf-Sport gekommen?
Da mein Bewegungspotential mit dem Start ins WW-Programm gegen Null zeigte, eine der Säulen für eine dauerhaft erfolgreiche Abnahme nach WW als „Bewegung“ definiert ist, musste ich mir als Nichtsportlerin etwas einfallen lassen… In meiner Jugend hatte ich etliche Sportarten gut kennen lernen können, ohne jedoch „Feuer“ für längere Zeit zu fangen.
Jetzt bestand Handlungsbedarf, eine Sportart sollte gefunden werden, die mein Mann und ich sehr gut gemeinsam ausüben könnten.
Und so richtig „anstrengenden“ Sport wollte ich auch nicht beginnen, hatte ich doch weder Kondition noch Fitness.
Mein Mann und ich beschlossen gemeinsam einen der in unserer Region zahlreich angebotenen „Schnupperkurse“ zu Besuchen. Schließlich haben wir einen Golf-Club in nur 5 Km Entfernung von unserem Wohnort.
Also: Was lag buchstäblich näher, als mit dem Golfen zu beginnen?!
- Was mögen Sie am Golf-Sport?
Golf ist für mich passend, da es ebenso wie die WW-Philosophie ein „Spiel“ ist, bei dem man es nur mit sich selbst aufnimmt.
In Relation zu anderen ist das so genannte Handicap zu begreifen (die eigene Spielstärke), genau wie der eigene BMI, die Gold Card oder das momentane Gewicht immer auch in Relation zu anderen gesehen werden kann, gemittelte Werte sind.
Langsam geht es vorwärts, schnell bringt nichts, man spielt sich ansonsten genauso wieder „rauf“ (d.h. in eine schlechtere HCP-Klasse), wie man auch an Gewicht zulegen würde, versuchte man es mit Radikal-Diäten.
Durch „Schummeln“ schadet man sich nur selbst; auch das eine Parallele zwischen Golf und WW.
Des Weiteren: Dieses Spiel entscheidet sich im Kopf. Das mag ich sehr!
Genau wie bei WW muss es „klick“ machen. Ausdauer, ein gewisser Grad an Disziplin und Technik ist gefragt. Gut gemeinte Ratschläge anderer Golfer helfen kontraproduktiv.
Für Einstieg und zwischendurch benötigt man einen Pro – und ein guter Pro, Golflehrer, ist wie eine gute WW-Leiterin…
Ich liebe es, Vertrauen in mich zu spüren, den nächsten Schlag perfekt und super ausführen zu k ö n n e n – und prompt fliegt der kleine, weiße Ball. Es ist ein tolles Gefühl, die ehrliche Anerkennung durch Mitspieler zu erhalten. Wieder, wie in den Gruppentreffen von WW: „Wissensgemeinschaft“.
- Viele Nicht-Golfer denken, dass Golf kein richtiger Sport ist. Ist Golf anstrengend?
Wenn ich mit über 90 Kg Körpergewicht, regenfest bekleidet und auch noch ein Golf-Bag mit vielen Schlägern und Utensilien hinter mir her ziehe, puh, dann ist Golfen total anstrengend!
Ich bin der Meinung, dass Golfen nur so anstrengend ist, wie ich es möchte oder wozu ich in der Lage bin. Abnehmen ist auch nicht anstrengend. Oder?
Als Golf-Einsteiger beginnt man in einer „Krabbel-Gruppe“ und wie im Leben auch, wächst man, reift, spielt Turniere (mit Herzklopfen am Abschlag, wie beim ersten Date). Man darf sich beim Golfen ruhig anstrengen, es sportlich nehmen, laut Etikette ist „zügiges Gehen“ sogar vorgeschrieben!
Zur körperlichen, kommt mit Sicherheit eine mentale Anstrengung.
- Golf gilt als ein Sport der Reichen. Ist Golf immer noch ein elitärer Sport?
Erfreulicher Weise findet im Golf-Sport momentan genau das statt, was beim Tennis schon vor Jahren aufkam: Golf hat seinen elitären Touch weitestgehend abgelegt. Man sollte sich allerdings im Klaren sein, dass neben den Golf-Regeln in etlichen Clubs immer noch besonderer Wert auf die Etikette gelegt wird. Diese zu beherzigen ist überhaupt nicht schwer, wenn man gewohnt ist, im Alltag höflich, freundlich und nach „geltenden Spielregeln“ zu leben.
Im Internet findet man Clubs in seiner Region (da kann man gleich nachlesen, ob man den traditionsbewussten, teuren Club auswählen möchte, der ggf. mit Wartelisten oder vererbbaren Mitgliedschaften politisiert). Fast alle bieten „Schnupperstunden“ mit Leihschlägern an, kostengünstige Einsteigerpreise etc. Mein Heimatclub hat aktuell etwas ganz Neues aufgegriffen:
Einmalig in der Region Hannover: GC Am Deister baut Schranken ab
Neugier wird gefördert. Wer am Golfsport interessiert ist, kann ab sofort Driving Range und 3-Loch-Kurzplatz des GC Am Deister kostenlos nutzen.
- Hat Golf - und wenn ja wie - Ihre Abnahme unterstützt?
Golf ist Sport. WW stuft Golfen als „moderate“ Bewegung ein. Und für eine Golfrunde, je nach Platz sechs bis zehn Km Fußweg ohne Ballsuche und andere Umwege. 9 Löcher spielt man bei mittlerem HCP ca 1,5 bis 2 Stunden, die obligatorischen 18-Loch in Doppelter Zeit und je nach „Gruppenstärke“, d. h. ein Flight, bis zu vier Spieler, kommt man mit seinen Schlägen unterschiedlich häufig dran. Allein kann man auch recht schön Golfen, sehr zügig gehen und ist immer in Aktion.
Das nützt natürlich der Abnahme.
Wenn dann anschließend im Clubhaus aus den angebotenen Speisen sinnvoll nach WW ausgewählt wird… Bewegung an frischer Luft (Golfen auch bei Regen!) hat meine Silhouette auf jeden Fall gestrafft.
- Haben Sie durch Ihre Abnahme einen neuen Zugang zum Golfen bekommen?
Ja! Mit weit über zwanzig Kg weniger, spielt es sich schöner. Mit neu gewonnener Kondition kann ich mich nun meiner Spiel-Technik widmen. Mit den dahin geschmolzenen Pfunden ist mein sportlicher Ehrgeiz geweckt, von dem ich zuvor gar nicht wusste, dass ich einen solchen besitze. Zu Beginn der Saison 2007 bin ich der „Krabbler-Gruppe“ (HCP 54 bis 46) entwachsen und spiele jetzt bei den „Damen“ (ab HCP 45) mit meinem derzeitigen HCP 30,7.
- Wie oft spielen Sie Golf?
Ich Golfe regelmäßig einen Tag in der Woche, häufig zusätzlich am Wochenende mit meinem Mann, in Kurzurlauben und bei Turnieren. Die Driving Range hat mich in diesem Jahr wenig gesehen. Im Januar habe ich bei strahlendem Winter-Sonnen-Wetter gespielt (auf unserem Platz tummelten sich die GolferInnen wie an einem Turniertag!). Im Winter spielt man auf so genannten „Wintergrüns“ um die gepflegten Grüns des Frühlings, Sommers, Herbstes nicht zu beschädigen. Ja, ich Golfe auch im Winter.
- Betreiben Sie - und wenn ja wie intensiv - noch andere Sportarten?
Um zu Beginn meiner „Golfer Karriere“ etwas schneller zu Kondition zu gelangen, habe ich mir Nordic-Walking-Stöcke zugelegt. Sie liegen halt häufiger. Meine Yoga-Lehrerin wohnt praktischer weise zwei Häuser neben mir…
Ich schwimme nicht gern, mein Fahrrad habe ich seit acht Jahren nicht mehr aus der Garage geholt, oh, ich liebe das Schlittschuh-Laufen. Im Winter öffnet eine In-Door-Eishalle. Seit WW traue ich mich wieder aufs Eis. Das wird mein dritter Schlittschuh-Winter. Ansonsten ist jeglicher Sport von mir gestrichen. Mit Golf habe ich mich also quasi selbst überlistet, könnte man sagen.
- Welche Tipps haben Sie für alle, die Golf als Sport kennen lernen möchten?
Es ist wie mit allem im Leben: Um etwas zu verstehen muss man es erst einmal kennen lernen. Schön ist es, mit einem Partner oder mit Freunden einzusteigen. Das nimmt die Schwellenangst und man ist nicht soooooooo allein. Liebt man es gesellig, wird man sicherlich bald Anschluss an das Clubleben finden. Für stark Sportinteressierte und sportliche Menschen eröffnet sich durch dieses neu zu gewinnende Hobby ein schier unerschöpflicher Quell. Also, einfach „googeln“, zum Hörer greifen und einen Schnupperkurs besuchen. Von Cross-Golfen oder Swin-Golf halte ich persönlich, aus eigener Erfahrung nichts.
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